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Brüder!

Die Stunde der Entscheidung hat geschlagen. Es handelt sich darum, offen und mit Entschiedenheit Partei zu ergreifen, entweder für die Ruine der alten Welt, um diese noch für einen kurzen Augenblick zu stützen, oder für die neue Welt, deren Licht hereingebrochen, die den kommenden Geschlechtern gehört, und der die kommenden Jahrtausende gehören. Es handelt sich für Euch darum, ob Euer die junge Zukunft sein soll, oder ob Ihr noch einmal auf Jahrhunderte versinken wollt in das Grab der Ohnmacht, in die Nacht vereitelter Hoffnungen, in die Verdammniß der Sklaverei. Von der Wahl, die Ihr ergreifen werdet, hängt es ab, ob es den übrigen Völkern, die nach Befreiung streben, jetzt gelingen soll, raschen und ungehemmten Schrittes das Ziel zu erreichen, oder ob dieses Ziel, wenn es auch nie verschwinden kann, doch abermals in eine unabsehbare Ferne hinausgerückt sein soll. Auf Euch sind Aller Augen erwartungsvoll geheftet. In der Wahl, die Ihr treffen werdet, ruht die Entscheidung der nächsten und der ferneren Weltgeschicke. Entscheidet Euch, was Ihr zu wählen habet – Euer Heil oder Euer Verderben, und der Welt ein Segen oder ein Fluch zu sein. Diese Wahl liegt vor Euch – wählet!

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Michail Alexandrowitsch Bakunin: Aufruf an die Slaven.. Selbstverlag des Verfassers., Koethen. 1848, Seite 3. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aufruf_an_die_Slaven-Bakunin-1848.djvu/003&oldid=- (Version vom 31.7.2018)