machen könnet, ein Heer im Dienste der Revolution, ein Heer das für Euere, für aller slavischen Völker und für Europas Freiheit ficht.
Eure äußere Politik könnet Ihr aber nicht umwandeln, ehe nicht Euere innere Politik umgewandelt ist.
Nicht mehr jene Administration durch die alten östereichischen Beamten!
Nichts mehr von jenen politischen Führern, die das Volk halb aufreizen, halb besänftigen. Lasset diese schlechten Leute fallen, welche Euch ewig sagen: agitiret, aber agitiret nicht zu sehr, denn es sei gefährlich, das Volk aufzuregen, es würde sich schon mit anderen gelinderen, parlamentarischen, diplomatischen Mitteln der Zweck erreichen lassen. Diesen Menschen trauet nicht. Nur aus einer Bewegung, einer sturmartigen Bewegung unserer Völker kann die Befreiung dieser Völker werden. Der Geist der neuen Zeit spricht und handelt nur im Sturme. Unsere slavische Natur ist nicht die des abgelebten Greisenalters, dem nur das Abgeschwächte und Verdünnte zusagt, sie ist nicht verdorben und verfault, sondern einfach und groß, und nur das Aufrichtige und Ganze wirkt auf sie. Die Slaven müssen Feuer werden, um Wunder zu thun. Agitiret ohne Rücksicht und ohne Vorbehalt die slavischen Massen. Zündet in ihnen das heilige Feuer an. Gehet aus als Apostel des erwachenden Slaventhums! Vereiniget Euch, ihr slavischen Völker in Oesterreich! Vereiniget Euch allesammt und schließet mit einander einen heiligen Bund zu Schutz und Trutz! Einen Bund nicht unter dem Schirm der österreichischen Dynastie! sondern einen Bund wider dieselbe, einen Bund zur Auflösung Oesterreichs! Einen
Michail Alexandrowitsch Bakunin: Aufruf an die Slaven.. Selbstverlag des Verfassers., Koethen. 1848, Seite 34. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aufruf_an_die_Slaven-Bakunin-1848.djvu/034&oldid=- (Version vom 31.7.2018)