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Menschen und flüsterte ihr zu: „Du, Kind, – Gusti hat Sehnsucht nach seinem neuen Heim –“

Stüpschen war sofort bereit, aufzubrechen. Vor dem Hotel stand schon ein geschlossener Wagen, der das junge Paar nach der Wohnung in der Nähe des Bahnhofs bringen sollte. Diese lag in einem neueren Hause in der ersten Etage rechts, – vier Zimmer, deren Ausstattung ebenfalls der Onkel übernommen hatte. Es goß in Strömen, als der Wagen durch die Straßen rumpelte. Und es war recht kühl noch, obwohl der März seinem Ende entgegenging. August Summer saß da, hatte Klärchens Rechte in seinen kalten Händen und sprach kein Wort. Er fürchtete sich.

Stüpschen aber dachte an den langen Schlitz. Oh – der war ihr längst über geworden – total – gänzlich! So über, daß sie jetzt mit einer gewissen raffinierten Erregung diese Nacht und deren ungeahnte Reize sich in Gedanken ausmalte. Der Schlitz – ach, das war ja ein ganz „ausgekochter“ gewesen. Das hatte sie so an allem gemerkt. So einer mit verschiedenen „Vergangenheiten“. Gewiß – sie hatte von ihm so manches gelernt. Vielleicht war’s ganz gut so, denn – Gusti würde sich heute doch wahrscheinlich ganz so benehmen, wie dieser – verlebte Egon es ihm eingeredet hatte. – Und – das sollte nicht sein, – nein, – sie wollte wirklich

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 28. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/28&oldid=- (Version vom 31.7.2018)