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Herzstärkung, trank stehend drei Kognaks, setzte sich dann auf den Bettrand, nachdem sie die ehelichen Lagerstätten sachverständig und befriedigt gemustert hatte, und begann nun:

„Denkt Euch, Kinder, – auch für Dich habe ich diese Überraschung bis jetzt aufgespart, Lisa – also denkt Euch: dieser Schwindler, der Schlitz, ist mehrfacher Millionär –“ Und dann wiederholte sie all die Gedanken, die ihr schon gestern durch den Kopf gegangen waren, sprach von – der Falle, die für einen Schlitz leider erst erfunden werden müßte, seufzte und schloß ihren Vortrag mit den Worten:

„Kinder, wenn uns das Glück beschert würde, dieser Egon, – Kinder, dann könnte der Papa vielleicht das Gut zurückkaufen und brauchte nicht mehr „in Lebensversicherungen, in Schmieröl und Gedärmen zu machen“. – Aber – wie – wie nur?! Die ganze Nacht hab’ ich gegrübelt, kein Auge zugetan. Doch – für den Schlitz reicht meine Erfindungsgabe nicht aus!“

Klärchen kämmte das schöne, lange Haar, das ihrem Gusti so viel Freude gemacht hatte, als sie ihm die Strähnen übermütig um den Hals gewickelt hatte.

Plötzlich warf sie den Kamm auf den Frisiertisch, rief:

„Ich hab’s – ich hab’s!“

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W. Neuhofer: August Summers Ehe. Verlag moderner Lektüre G.m.b.H., Berlin 1920, Seite 48. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:August_Summers_Ehe.pdf/48&oldid=- (Version vom 31.7.2018)