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Denn ob’s mit Schwert, mit Liedern
Sich Bahn zum Himmel schafft;

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S’ ist eine Schaar von Brüdern

Und eine Liebeskraft.

Wo die vereint, da ranken
Sich willig Stein und Erz,
Da pfeilern die Gedanken

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Sich freudig himmelwärts.


Die haben diese Bogen
Kühn über’n wilden Strom
Empörter Zeit gezogen
Zum wunderbaren Dom.

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Die Burgen sahn wir fallen,

Die Adler zogen aus,
Wehklagend durch die Hallen
Gehn Winde ein und aus.

Doch droben auf der Zinne

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Steht noch der Heldengeist,

Der – was die Zeit beginne –
Still nach dem Kreuze weis’t

Es wechseln viel’ Geschlechter
Und sinken in die Nacht –

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Steh’ fest, Du treuer Wächter,

Und nimm Dein Land in Acht!

Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 249. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/253&oldid=- (Version vom 31.7.2018)