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„Wie rauscht schon abendlich der Wald,
Die Brust mir schaurig schwellt!

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Die Freunde fern, der Wind so kalt,

So tief und weit die Welt!“

Es lockt so tief, es lockt so fein
Durch’s dunkelgrüne Haus,
Der Jäger irrt und irrt allein,

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Find’t nimmermehr heraus. –


Der zauberische Spielmann.

Nächtlich in dem stillen Grunde,
Wenn das Abendroth versank,
Um das Waldschloß in die Runde
Ging ein lieblicher Gesang.

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Fremde waren diese Weisen,

Und der Sänger unbekannt,
Aber, wie in Zauberkreisen,
Hielt er jede Brust gebannt.

Hinter blüh’nden Mandelbäumen

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Auf dem Schloß das Fräulein lauscht –

Drunten alle Blumen träumen,
Wollüstig der Garten rauscht.

Empfohlene Zitierweise:
Joseph von Eichendorff: Aus dem Leben eines Taugenichts und das Marmorbild. Vereinsbuchhandlung, Berlin 1826, Seite 267. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_Leben_eines_Taugenichts_und_das_Marmorbild.djvu/271&oldid=- (Version vom 31.7.2018)