so wünschte er sich schon wieder etwas anderes und war in seinem ganzen Leben auch nicht eine Stunde glücklich.
Der dritte Bruder kam am Abend zu einem Bauernhofe und blieb bei dem Bauern über Nacht. Der Bauer hatte eine Tochter, er gefiel ihr und sie wollte ihn nicht fortlassen. So blieb er dort und verheiratete sich mit der Tochter. Er hatte Arbeit genug, denn die Bauernstelle war klein, und er konnte kein Gesinde halten; aber er war zufrieden, denn er erwarb so viel, daß er und die Seinigen leben konnten, und hatte eine gute Frau, sie bekamen Kinder und lebten glücklich bis zum Tode.
Es war einmal ein Schmied, der lebte lustig und kümmerte sich weder um Gott noch um den Teufel. Als er merkte, daß er bald sterben werde, sagte er zu seinem Gesellen: „Wenn ich sterbe, dann lege mir den Hammer und ein paar lange, spitze Nägel in den Sarg.“ Der Geselle tat es auch, und so wurde der Schmied begraben.
Er ging zu der Himmelstür und wollte in den Himmel gelassen werden. Aber der heilige Petrus sagte: „Ich kann dich nicht in den Himmel lassen, du bist ein zu großer Sünder gewesen. Geh’ weiter!“
Der Schmied ging weiter und kam zur Hölle. Aber dort war niemand an der Tür und die Tür war verschlossen. Er nahm seinen Hammer und klopfte an die Tür. Das hörten die Teufel und schickten einen, um nachzusehen, was für ein Lärm dort sei. Aber wie der Teufel die Tür aufmachte und hinaussah, ergriff ihn der Schmied am Ohr und nagelte ihn an der Seite fest. Das tat dem Teufel furchtbar weh und er schrie sehr.
Friedrich Lorentz: Aus dem Märchenschatz der Kaschubei. Fuchs & Cie., Danzig 1930, Seite 19. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Aus_dem_M%C3%A4rchenschatz_der_Kaschubei.djvu/20&oldid=- (Version vom 31.7.2018)