Die gute Alte aber drohte dem Jungen halb ärgerlich mit dem Finger: „Is awer doch ’n näskloken Slüngel, jüm Fritz!“ sagte sie dann, und tauchte ihre Nase in die Kaffeetasse.
„Hmm!“ machte Meister Daniel und griff mit der Hand in seinen schon ergrauenden Haarpull. Als aber Fritz zu seinen Kameraden auf die Gasse gelaufen war, blickte er wieder auf. „Line! Mutter!“ sagte er.
„Was denn, Daniel?“
„Accurat so wie ich,“ erwiderte Daniel und schüttelte behaglich lachend seinen Kopf.
„Was ist accurat so wie Du?“ frug Frau Line.
„Was? – Das mit dem Jungen: Ich saß auch einmal in seinem Alter so auf dem Schemel – es ist noch just derselbige – da trat eine alte dicke Ostenfelderin zu meinem Vater in die Stube, und da es die Bauervögtin war, so sagte er: „Jung, steh’ auf und sag’ schmuck guten Tag!“ Aber ihre roth und gelb und blaue Staatsuniform und der weiße Lappen auf dem Kopf, ich hatte so viel daran zu sehen und konnte nicht mit mir
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 017. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/017&oldid=- (Version vom 31.7.2018)