Seite:Bötjer Basch.djvu/081

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die Fenster. „Nun wird er gleich seine Stiege hinaufklettern, und dann ist Ruh im Hause!“

Aber es dauerte eine Weile; dann hörte sie von der Werkstatt her ein Hantiren mit Brettern und Dauben, die dort in Menge an den Wänden standen, als ob Jemand in hastigem Suchen Alles durcheinander werfe; dazwischen klatschte draußen der Regen von den Dächern und aus den Rinnen auf die Straße. Sie hatte sich in ihrem Bette aufgerichtet und drückte ihre eingewickelten Schmachtlöckchen an die Schläfen; denn sie wollte nicht schlafen, bevor auch ihr alter Miethsherr zur Ruhe wäre. „Gott sei tausendmal Dank!“ sagte sie, als sie ihn endlich aus der Werkstatt auf den Flur treten hörte. – Aber, was war das? Er ging nicht nach der Treppe; die Hofthür wurde aufgeschlossen und geöffnet: er ging hinaus in all’ das Wetter!

Sie saß noch eine Weile; aber so gleichmäßig, so einlullend strömte jetzt der Regen; Mamsell Riekchen war zurückgesunken; ihre Athemzüge verkündeten deutlich den gesunden Schlaf.

– – Nur der schwindsüchtige Nachbar

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Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 081. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/081&oldid=- (Version vom 31.7.2018)