blickte durch die offene Thür in den dunkelblauen Herbsthimmel; er war doch etwas müde. Plötzlich, unter dem Zwitschern der durch den Garten ziehenden Meisen, hörte er einen leichten Schritt von unten den Steig am Zaun heraufkommen. Er blieb horchend stehen; die Schritte wurden zögernder, je mehr sie sich dem Hause näherten. Er hatte schon neugierig auf den Hof hinaustreten wollen, da stand ein etwa dreizehnjähriges Mädchen mit sanften blauen Augen vor der offenen Thür; sie trug einen eckigen Gegenstand in der Hand, der mit einem blauen Seidentuch verhangen war; aber sie sah ihn schüchtern, fast erschrocken an.
„Tritt näher, little Mistress,“ sagte er lächelnd.
„Sind Sie Herr Fritz Basch?“ frug sie leise, indem sie zögernd einen Fuß auf die Schwelle setzte.
Er nickte: „Bin’s nun seit zwanzig Jahren schon gewesen!“
Sie blickte ihn wieder zweifelnd an.
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 100. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/100&oldid=- (Version vom 31.7.2018)