aus. „O Herr Fritz,“ rief das Mädchen, „seien Sie auch heute noch so gut, und hören Sie mich an, denn das ist der Vogel Ihres Vaters!“
„Unser? Unser Dompfaff?“ rief er; und die Augen wurden ihm feucht. „Papchen, mein Papchen, du lebst noch!“ Aber plötzlich schienen andere Gedanken in ihm wach zu werden. Um diesen Vogel hatte sein Vater in den Tod ... Er biß sich auf die Lippen: „Wie kommst Du zu dem Vogel?“ rief er heftig.
Da fiel das furchtsame Kind vor ihm auf die Kniee. „Ich wollte ihn wieder bringen; ich dacht’, das könnte den guten Meister gesund machen helfen!“
„Wiederbringen? So hast Du ihn vorher genommen? Weißt Du, daß mein Vater darum in den Tod hat laufen wollen?“
Sie sah ihn mit verwirrten Augen an; sie nickte erst; dann schüttelte sie heftig ihren Kopf: „Es ist erst heut’ herausgekommen,“ stammelte sie endlich; „da bat ich Großmutter, ob ich ihn hinbringen dürfe; er hat ihn auf dem Scheuerboden versteckt gehabt!“
Theodor Storm: Bötjer Basch. Berlin: Gebrüder Paetel, 1887, Seite 102. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:B%C3%B6tjer_Basch.djvu/102&oldid=- (Version vom 31.7.2018)