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die diese bedauernswürdigen Indianer, welche sich bereits losgekauft hatten, nochmals gefangen nehmen mußten. Nun sperrte man sie wieder in den umzäumten Platz, und peinigte sie wieder so lange durch Hunger und Durst, bis sie sich zum zweitenmal löseten. So gab es ihrer viel, die zwei bis dreimal weggenommen wurden, und sich eben so oft ranzionirten; andere aber, die weder so viel besaßen, noch geben konnten, weil sie bereits all ihr Gold hergegeben hatten, mußten elendiglich verschmachten.

Ich verlasse nunmehr diese unglückliche, verheerte und entvölkerte Provinz, die Gold und Menschen in Menge enthielt, und in einem Thal von vierzig Meilen im Umkreis liegt, worin es mehr als einen Flecken gab, der aus tausend Häusern bestand.

Jener höllische Tyrann beschloß nunmehr, sich tiefer ins Innere des Landes zu begeben, und dort ein anderes Peru, oder vielmehr eine zweite Hölle zu suchen. Auf diesem abscheulichen Zuge schleppten er und die andern eine ungeheure Menge Indianer mit sich, denen man Lasten von drei bis vier Arroben aufbürdete, und die noch überdies an einander gekettet wurden.

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 150. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/150&oldid=- (Version vom 31.7.2018)