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Geschrei erhoben, und unter unsäglichen Schmerzen den Geist aufgaben.

Ich kam einmal dazu, als sie vier bis fünf der vornehmsten Indianer auf solchen Rosten verbrannten. Wo ich nicht irre, so nahm ich noch zwei oder drei dergleichen Roste wahr, worauf Leute geringern Standes lagen. Sie alle machten ein gräßliches Geschrei, das dem Befehlshaber lästig fiel, oder ihn vielleicht im Schlafe stöhrte. Er gab Befehl, man sollte sie erdrosseln; der Alguasil aber – ich weiß seinen Namen, und seine Verwandten zu Sevilla sind nur recht gut bekannt – war weit grausamer als der Henker, welcher sie verbrannte; er ließ sie nicht erdrosseln, sondern steckte ihnen mit eigener Hand Knebel in den Mund, damit sie nicht schreien konnten, und schürte das Feuer zusammen, damit er sie so gemach braten konnte, wie er es wünschte. Alle diese bisher beschriebenen Greuel, und noch unzählige andere, habe ich mit meinen eigenen Augen gesehen.

Da nun alles, was fliehen konnte, sich in den Gebirgen versteckte, und auf die steilsten Felsen klimmte, um diesen grausamen, gefühllosen, den Raubthieren ähnlichen Menschen zu

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 17. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/17&oldid=- (Version vom 31.7.2018)