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Nachdem nun die Spanier nicht allein alle Vornehmen des Landes, sondern überhaupt fast alle Mannspersonen, welche die Waffen tragen konnten, getödtet hatten, belegten sie die übrigen mit ihrer mehrerwähnten teuflischen Knechtschaft, foderten Sklaven zum Tribut, ließen

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Bartolomé de Las Casas: Die Verheerung Westindiens. Christian Friedrich Himburg, Berlin 1790, Seite 89. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bartolom%C3%A9_de_Las_Casas-Die_Verheerung_Westindiens_1790.pdf/89&oldid=- (Version vom 31.7.2018)

    [87] er, liegt in einem Thale, das ungefähr drey französische Meilen breit, und von zwey sehr hohen Bergen eingeschlossen ist. Von demjenigen, welcher gegen Süden liegt, stürzen eine Menge Wasserfälle und Quellen herab, verbreiten in den Dörfern, welche am Abhange desselben liegen, eine erquickende Kühle, und machen, daß man jederzeit Blumen und Früchte daselbst findet. Der andere Berg, welcher gegen Norden liegt, bietet einen fürchterlichen Anblick dar. Nie bemerkt man das geringste Gräschen darauf. Asche und calcinirte Steine sind alles, was man daselbst findet. In seinem Innern hört man unaufhörlich ein dem Donner ähnliches Getöse, welches die Landeseinwohner dem Sieden geschmolzener Metalle zuschreiben , die sich in den Klüften der Erde befinden. Aus seinen unterirdischen Feuerschlünden steigen Flammen und Schwefeldämpfe hervor, welche die Luft mit unausstehlichem Gestank erfüllen. Kurz Guatimala liegt, wie die Einwohner sagen, zwischen dem Paradies und der Hölle. Raynal histoire phil. & polit. Tom. p. 92. Amsterdammer Ausgabe.