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Am Beginn des Krieges stand ein Regenbogen.
Vögel schwarz vor grauen Wolken schnitten Kreise.
Silbern glänzten Tauben, wenn auf ihrer runden Reise
Sie durch einen schmalen Streifen Sonne bogen.

Schlacht grenzt hart an Schlacht. Sie himmlisch logen.
Viele Reihn geklaffter Stirnen grausen.
Oft kracht der Granaten Kopf,
Wenn sie schon schwänzelnd leiser sausen.
Immer wachsen der Granaten Wehebogen.

Harrend zwischen Tod und Friedensbogen,
Fester krampfen sie den Lauf, das Heim zu schützen,
Speien auf den Feind, sich wankend stützen,
Über Hügel stürzend, Meereswogen,
Schwanken sie heran, vom Tod magnetisch angezogen.

Empfohlene Zitierweise:
Peter Baum: Schützengrabenverse. Der Sturm, Berlin 1916, Seite 12. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:BaumSch%C3%BCtzengrabenverse.pdf/16&oldid=- (Version vom 31.7.2018)