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Kammern wird bey dieser Gelegenheit das Theuerste wählend entzogen. – Der Boden der leeren Wagen verbirgt den Mammon, und die gesegneten, nun zum Fluch gewordenen Garden bedecken die Schandthat.[1]

Stumm stehet der arme Landmann dabey, seines Wohlstandes auf mehrere Jahre beraubt, sich noch Glück wünschend, daß, wie oft geschah, Säbelhiebe den Körper nicht verletzten; und er ergiebt sich dem nicht zu vermeidenden Schicksale. – Und fanden diese Unmenschen schon die Beute so ergiebig, um diese auf ihren Wagen nicht fortschaffen zu können, so mußte der arme Bauer Pferde und Wagen hergeben, und dieser führte nothgedrungen, im glücklichen Wahne, das letzte zu retten, in eigner Person, der Raubstadt das Raubgut zu. – Ganz Dresden glich nun einer öffentlichen förmlichen Handelsstadt, es handelten mit allem Möglichen der General, die Oberoffiziere, die Commissarien, es jüdelten die Geringern und die Kleinen.

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 95. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/101&oldid=- (Version vom 11.9.2022)
  1. Wo kein Hehler ist, da ist auch kein Stehler; ein altes, wahres Sprüchwort, und die Entschuldigung: bin ich es nicht, so ist’s ein Anderer, konnte und durfte nicht statt finden. Die Bereicherungssucht der Wirthe der Einquartirten, kaufte ohne Unterschied alles zusammen; sie gereichte der ganzen umliegenden Gegend zum Verderben; der geldgierige Franzose wiederholte nun an jedem Morgen, des Absatzes gewiß, die nehmliche That.