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Welch ein Widerspruch in einer einzigen Thatsache.[1]

Mehrere Garde-Cavallerieregimenter, unter andern auch nachgemachte Mamelucken, bekamen wir nun ins Bivouac. Machte es, daß der alte Stamm sich noch aussprach, oder daß sie sich auf ihre Mameluckenart etwas zu Gute thaten – kurz sie waren alle grob.[2]

Tag für Tag hörten wir übrigens bald in der, bald in jener Richtung, nähere oder entferntere Kanonaden, und rauchende Dörfer bezeugten in Flammensäulen Ort und Stelle. War es ja einmal einen Tag ruhig, so erstaunte und bewunderte man die Unordnung der Dinge. Es ging uns beynahe eben so, wie denen in der Nachbarschaft eines feuerspeienden Berges sich aufhaltenden Einwohnern; diese wundern sich höchlich, wenn jener von dem angenommenen Naturgesetze abweichend, einige Zeit zu rauchen aufhöret und ruhig sich verhält. Verfolge ich aber dieses Gleichniß, so ergreifet

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 106. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/112&oldid=- (Version vom 11.9.2022)
  1. Im Dorfe Plauen geschah ein ähnliches Kunststück. Ein ehrlicher guter Franzose rieth den wohlhabendsten Bauern im Dorfe, ihr Vieh in die Hofmühle daselbst zu schaffen. Die beängstigten Landleute thaten es – und am andern Morgen führten die Franzosen 34 Stück Rinder weg. Wie mag jener ehrliche gute Freund gelacht haben? – ob er jetzt noch sich seiner Heldenthat erfreuen kann?
  2. Die mehrsten unter ihnen waren Rheinländer, Deutsche.