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und mehr auf allen Seiten eingeschränkt wurde. Von Töplitz rückte der österreichische General Chasteller gegen Dresden an, sogleich nach der Schlacht von Leipzig über Freyberg, Graf Klenau, und auf dem gegenseitigen Ufer stand der Fürst von Wied. Dies die Militärgeschichte von Dresden.

Komme ich nun auf dieses selbst zurück, so segnete ich jederzeit im Vorbeigehen bei den verschiedenen Thoren Napoleons göttlichen Einfall, den er jetzt vielleicht mehrmals verwünscht hatte, die Wälle und Mauern und Bastionen um die Stadt herum niederreißen zu lassen. Was würde aus Dresden geworden seyn, wenn Franzosen, nichts sich erbarmend, wie die Geschichte so vieler Festungen lehrete, hartnäckig diese Wälle und Mauern vertheidigten? - Wer erinnert sich hier nicht an jene ernstliche Vertheidigung dieser Stadt im siebenjährigen Kriege, deren unglückliche traurige Folgen funfzig Jahre kaum löschen und vergessen machen konnten? -

Konnte dann und durfte St. Cyr so geschwind die Stadt übergeben, ja selbst die große Völkerschlacht durfte und konnte den wohlthätigen Einfluß dann nicht haben, welchen sie jetzt hatte. Daß also, Dresdens Bürger! eure Häuser nicht in Aschenhaufen verwandelt, eure Vorstädte der Feuersbrunst, der Vernichtung, der vielfachen Plünderung nicht übergeben wurden - wie nahe euch vielleicht ein ähnliches Loos beschieden gewesen wäre, erkennet

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 120. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/126&oldid=- (Version vom 11.9.2022)