Seite:Baumann Kriegs- und Familienscenen 1813.pdf/38

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Gesinnungen schloß er mit den Worten: „Wir werden siegen!" – In dieser Erklärung lag eine Bestimmtheit, und der gehaltvolle Ausdruck im Tone und Sprache ließen keinen Zweifel übrig; die Folge der Zeit rechtfertigte diese Aeußerung mehr wie zu sehr, und wurde mir dadurch merkwürdig. –

Am 28. April endigte Kutusorw Smolenski, der Einäugige, zu Bunzlau, im 72. Lebensjahre seine glorreiche thatenvolle Laufbahn. Fürst Wittgenstein übernahm nun die russische Feldherrnwürde.


Monat May.

Hörest Du den Donner rollen? siehest Du wie die Blitze sich durchkreuzen? zitternd stöhnet der Boden von des wilden Rosses Hufschlag, des Kriegers Kriegsgeschrey erfüllen die Lüfte, und schrecklich feyernd begehen in Rauchsäulen Lützens Ebenen das Castrum doloris eines Gustav Adolphs!

So Deine Ankündigung? sonst Freudenbringer, so Deine Erscheinung, – was haben wir wohl dann von Dir zu erwarten? – Weinend entfliehet Sachsens Genius, und der Würgengel nähert sich, ein weites Grab thut sich auf, kein Lebensalter, kein Geschlecht wird verschonet, des Jünglings und des Mannes Blüthe wird in wenig Stunden gewaltsam vernichtet; doch es sinkt auch

Empfohlene Zitierweise:
Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/38&oldid=- (Version vom 12.9.2022)