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der Knabe, es sinkt der Greis; mähend schreitet nun der Tod im Sachsenlande einher.

Krieg, Schlacht! bald sind diese Worte niedergeschrieben, leicht sind sie ausgesprochen. Die Geschichte erwähnet in ihren Tagesblättern: an dem und dem Tage war da und da ein fürchterliches Treffen, wir verlohren so und so viel, der Feind aber dreymal mehr. Aber Du erwägest nicht, Herzlose! daß in einem einzigen Gefallenen ganze Generationen untergehen, – wohl Dir Entschlafener; doch die jammernde überlebende Mitwelt, ihre Seufzer, ihre Thränen sind der Geschichte nichts. – Allwaltende Vorsehung! liegt es tief in der Natur verborgen, so zu schaffen, so zu zerstören, gehört des Krieges Elend zur Ordnung der Dinge, die von Ewigkeit zu Ewigkeit in ihrer Richtschnur den bezeichneten Weg umkreisen; so geschehe Dein Wille.

Retirade.

Blutig roth ging am 2. May die Sonne unter, und die dunkle Nacht bedeckte mit ihrem Schleier das Schaudern erregende Feld. Die Schlacht bei Lützen war geliefert, und beyde Theile schrieben sich den Sieg zu; doch die Verbündeten, von der nimmermehr geglaubten Stärke der französischen Armeen nun überzeugt, hielten es für rathsam ihre Stellungen am rechten Elbufer wieder einzunehmen. Schon Abends am 5. May kamen einzelne Wagen,

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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/39&oldid=- (Version vom 12.9.2022)