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vernichtet. Dreyhundert Kanonen und Munitionswagen erstickten die junge Saat, die selbst noch in den angrenzenden Feldern durch die an Rasttagen gehaltenen Manövers und Uebungen frevelhaft von Roß, Mann und Wagen zu Boden gestampft wurde, und da, wo sonst der Lerche Gesang und der Wachtel Schlag das ruhige Herz ergötzte, wieherte nun das Roß, der Schmiedeamboß erklang, und des Franzmannes sacre nom de Dieu schallte. Die kaum vom Staube entsproßte Aehre verwandelte sich wieder zum Staube, den Zweck ihres Daseyns nicht erfüllet zu haben.

Acht sauere Tage meines Lebens begannen, jene des Monats August waren zwar fürchterlicher, aber diese waren mit mehr Beschwerden und Aufopferungen verknüpft[WS 1]; dort kamen Feinde, aber hier waren seyn wollende Freunde. Bedauernswürdiges Sachsen! entsetzlicher Krieg! wir haben keine Freunde gesehen. Vor wenig Tagen rein ausgeplündert, an jedem Tage neue Einquartirung richtig habend, kündigten sich nun der Commandeur von der Artillerie-Brigade, 4 Offiziers, 50 Mann Gemeine richtig zur Einquartirung an. Garde,

französische Garde! schon dein Name besagt alles; zu jeder Anmaßung, zu jeder Forderung hältst du dich im stolzesten Wahne berechtiget; und dein Betragen verläugnet dich nie. – Entschlafene ruhe wohl, ruhe aus! ach die Lasten waren zu drückend! – Kindliche Augenzeugen! ihr sahet es;

Anmerkungen (Wikisource)

  1. in der Vorlage: verknüft
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Carl Baumann: Kriegs- und Familienscenen 1813. , Dresden 1815, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Baumann_Kriegs-_und_Familienscenen_1813.pdf/47&oldid=- (Version vom 12.9.2022)