interessieren – wir sollten darüber nur sprechen, wenn wir unter uns sind, nicht wahr, schönes Frauchen?“
Aber dagegen verwahrte ich mich und bat ernstlich, das Gespräch fortzusetzen. Ich nahm an den Vorgängen in der militärischen und diplomatischen Welt wirklichen und gespannten Anteil. Nicht vom selben Standpunkt, wie diese Herren; doch war mir daran gelegen, die „dänische Frage“, deren Ursprung und Verlauf ich anläßlich des Krieges so aufmerksam studiert hatte, bis zu ihrem endgültigen Abschluß zu verfolgen. Jetzt, nach diesen Kämpfen und Siegen, hätte es wohl entschieden sein sollen, was mit den fraglichen Herzogtümern zu geschehen habe – aber immer noch schwebten die Fragen und die Zweifel. Der Augustenburger – der famose Augustenburger, wegen dessen altbegründeten Rechten der ganze Streit entbrannt war – war er denn jetzt eingesetzt? Durchaus nicht. Sogar ein ganz neuer Prätendent erschien auf dem Plan. Mit Glücksburg und Gottorp und wie alle die Linien und Nebenlinien hießen, deren Namen ich mir mühsam angeeignet hatte, war’s noch nicht genug. Jetzt trat Rußland auf und schob dem Augustenburger einen – Oldenburger vor. Das Resultat des Krieges aber war bisher, daß weder einem Glücks-, noch Augusten-, noch Olden-, noch sonst einem -burger die Herzogtümer gehören sollten, sondern den verbündeten Siegern. Folgendes, so erfuhr ich, waren die Artikel der eben im Gang befindlichen Friedensunterhandlungen:
1) „Dänemark tritt die Herzogtümer an Österreich und Preußen ab.“
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 1, Seite 252. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/257&oldid=- (Version vom 31.7.2018)