„Meine lieben Kinder und Freunde“ – sagte er ungefähr – „das Jahr sechsundsechzig fängt gut an. Mir bringt es schon in der ersten Stunde die Erfüllung eines Lieblingswunsches – denn auf den Konrad als Schwiegersohn hatte ich es lange abgesehen. Hoffen wir, daß dieses freundliche Jahr auch unsere Rosa unter die Haube und euch – Martha und Tilling – einen Storchbesuch bringt … Ihnen, Doktor Bresser, soll es zahlreiche Patienten verschaffen – was zwar mit den vielen Gesundheitswünschen, die heute ausgetauscht werden, nicht recht klappt … und Dir, liebe Marie, bescheere es – vorausgesetzt, daß es Dir bestimmt sei, ich kenne und ehre Deinen Fatalismus – einen Haupttreffer, oder einen vollständigen Ablaß, oder was Du Dir sonst wünschen magst; … Dich, mein Otto, beschenke es mit zahlreicher „Eminenz“ zu Deiner Schlußprüfung und mit allen möglichen soldatischen Tugenden und Kenntnissen, damit Du einst eine Zierde der Armee und der Stolz Deines alten Vaters werdest … Letzterem muß ich doch auch einiges Gute zukommen lassen, und da dieser keine höheren Wünsche kennt, als das Wohl und den Ruhm Österreichs, so möge das kommende Jahr dem Lande einen großen Gewinn bringen – die Lombardei oder – was weiß ich? – die Provinz Schlesien … Man kann nicht wissen, was sich da alles vorbereitet – es ist gar nicht unmöglich, daß wir dieses, der großen Maria Theresia entwendete Land den frechen Preußen wieder abnehmen“ …
Ich erinnere mich, daß der Schluß von meines
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 1, Seite 290. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_1).djvu/295&oldid=- (Version vom 31.7.2018)