Gedächtnis entschwunden: nur in großen Zügen kann ich mir noch ein Bild davon zurückrufen.
In das „Friedensprotokoll“ fand ich Gelegenheit, eine erfreuliche Eintragung zu machen. Es war dies nämlich ein Zeitungsartikel, gezeichnet B. Desmoulins, worin der französischen Regierung der Vorschlag gemacht wird, sich an die Spitze der europäischen Staaten zu stellen, indem sie das Beispiel gäbe, abzurüsten.
„So wird sich Frankreich das Bündnis und die aufrichtige Freundschaft aller Staaten sichern, welche dann aufhören würden, sich vor Frankreich zu fürchten, dessen Mithilfe sie benötigten. So würde sich die allgemeine Entwaffnung von selber einstellen, das Prinzip der Eroberung wäre auf immer aufgegeben und die Konföderation der Staaten würde ganz natürlich einen obersten Gerichtshof internationaler Gerechtigkeit bilden, welcher im stande sein wird, auf dem Wege des Schiedsrichteramtes alle Streitigkeiten zu schlichten, welche der Krieg niemals zu entscheiden vermocht. Indem es so handelte, würde Frankreich die einzige reelle und einzige dauerhafte Kraft – nämlich das Recht – auf seine Seite gebracht, und dem Menschengeschlecht auf ruhmreiche Weise eine neue Ära eröffnet haben.“ (Opinion Nationale 25. Juli 1868.)
Beachtung hat dieser Artikel natürlich wieder nicht gefunden.
Im Winter 1868 bis 1869 kehrten wir nach Paris zurück und diesmal – auch von dieser Seite wollten wir das Leben kennen lernen – stürzten wir uns in die „große Welt“.
Es war ein etwas ermüdendes, aber für einige Zeit doch recht genußreiches Treiben. Wir hatten – um ein Zuhause zu haben – uns ein kleines möbliertes Hotel im Viertel der Champs Elisées gemietet, wo
Bertha von Suttner: Die Waffen nieder!. E. Pierson’s Verlag, Dresden/Leipzig 1899, Band 2, Seite 225. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bertha_von_Suttner_%E2%80%93_Die_Waffen_nieder!_(Band_2).djvu/230&oldid=- (Version vom 31.7.2018)