Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 567.jpg

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waldreicher Umgebung gelegen, gewährt einen hübschen Blick auf das Jagstthal bei Hohebach und das Stachenhäuser Thal und die herrlichen Wälder ringsum. Es ist von 4 Familien bewohnt und hat 4 Wohnhäuser und hinreichendes Wasser in 4 Pumpbrunnen.

Windischenhof aus Windisch-Hobach entstanden wie Windischenbach OA. Öhringen aus Windisch-Pfedelbach (vgl. Windisch-Brachbach OA. Gerabronn gegenüber Brachbach OA. Hall, Windisch-Bockenfeld OA. Gerabronn gegenüber von Tauber-Bockenfeld bei Rothenburg bayr.), ursprünglich eine Niederlassung von Slaven, die in der Zeit Karls des Großen freiwillig oder gezwungen als Ansiedler von der Elbe nach Franken gekommen und neben dem altdeutschen Orte Hobach den neuen windischen gegründet haben mögen.

Ursprünglich Besitz der Herren von Krautheim, kam der Hof nicht mit Eisenhutsroth und Heslach an Gnadenthal, sondern wahrscheinlich als unmittelbare Zugehörung zu Hohebach schon früher um 1240 an das Kloster Hohebach und dann an Gnadenthal. Aber auch Schönthal hatte Zinse und Gülten daselbst bis 1603, welche es von den Erben der Herren von Krautheim, den Grafen von Eberstein, erkaufte. Mit der Säkularisirung des Klosters Gnadenthal kam W. an Hohenlohe.


1306. Kloster Gnadenthal gibt zur Gründung einer Priesterpfründe in Gnadenthal 2 Huben in W. Hobach. W. F. 9, 46.

1310. Poppo von Eberstein und seine Hausfrau Guta verkaufen die Güter des Heinrich Hennesbach und Konrad Rötelstein und seines Bruders zu Wind. Hobach an das Kloster Schönthal. Schönh. Schönth. S. 60.

1407. Konz, Lecher B. zu Hall verkauft seinen Hof zu W. an das Kloster Gnadenthal um 50 fl. Öhr. Arch.

1603. Kloster Schönthal tritt seine zins- und lehenbaren Güter zu W. an Hohenlohe-Neuenstein im Tausch ab. Ingelf. Rezeßb.


Von den abgegangenen Orten ist noch zu erwähnen: Eschbronnen, s. oben, ursprünglich Ezzebrunn oder Ezzelbrunnen, der Brunnen eines Ezzo oder Ezzilo.

1251. Heinrich von Eschelbrunnen Zeuge im Testament Konrads von Dürren. W. F. 1847. 20.

1305 s. Ailringen Reg. 1305. 1347 s. oben Reg. der Herren von Hohebach.

Lieboldsbronn, ein ursprünglich krautheimischer Besitz (der Brunnen, an dem ein Luitpold wohnte) muß schon früher abgegangen sein, da es in der sorgfältigen Aufzählung der abgegangenen Orte im Jagstberger

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 567. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_567.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)