Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 570.jpg

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verrichtet. Dem Gott und uns allen an jenem grossen Tag eine fröhliche Auferstehung gnädiglich verleihen wolle. Amen. Wib. 4, 313.

Die Unterhaltung der Kirche ruht auf der Kirchengemeinde.

Der Begräbnisplatz liegt westlich außerhalb des Ortes und wurde 1838 angelegt.

Das saubere, von Hof und Garten umgebene Pfarrhaus, westlich neben der Kirche gelegen, ist 1737 neuerbaut. Die Baulast ist Sache der Staatsfinanzverwaltung.

Neben dem Pfarrhause steht das 1841 neuerbaute, wohnliche Schulhaus mit 2 Lehrzimmern und der Wohnung des ständigen Lehrers; der unständige Lehrer hat seine Wohnung im Rathhaus.

Das Ernennungsrecht für die Pfarrstelle und Schulstelle hat der Fürst von Hohenlohe-Langenburg.

Am südlichen Ende des Dorfes gegen Mulfingen steht das 1864 von der Gemeinde gekaufte und eingerichtete Rathhaus, früher eine Ziegelhütte. Über der Kellerthüre desselben befindet sich die Inschrift: M. I. K. 59 und dazwischen ein Zieglermodel. Dasselbe ist in gutem Stand und gewährt für die Gemeindebehörden ausreichenden Raum.

Mitten im Dorf steht das frühere Amtsgebäude, in welchem sich bis 1790 ein fürstliches Rentamt befand, ein ansehnlicher Bau mit einem Renaissancegiebel auf der Ostseite. Über der Hausthür die Jahreszahl 1786. Jetzt ist das Amthaus in Privathände übergegangen.

Am südwestlichen Ende des Dorfes ist ein fürstlich hohenlohe-langenburgisches Forsthaus, Wohnung eines Revierförsters. Die Gemeinde besitzt ein Armenhaus und ein Schafhaus. Die Israeliten haben einen kleinen Betsaal in einem Privathause.

Mit Trinkwasser ist der Ort reichlich versehen, doch erhält dasselbe bei starkem Regenwetter leicht einen Beigeschmack und ein trübes Ansehen (Jauche). Brunnen sind 2 laufende, bei 50 Pumpbrunnen und 4 Schöpfbrunnen vorhanden. Die früher im Osten und Nordosten der Markung befindlichen Seen sind jetzt zu Wiesen umgewandelt.

Steinbrüche, welche aber nur ganz gewöhnliches Material liefern, sind im westlichen Theil der Markung.

Vom Herrenholz aus genießt man eine freundliche Aussicht nach Süden und Westen bis zum Katzenbuckel.

Von Straßen berühren den Ort und die Markung die

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 570. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_570.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)