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Verzeichnis der Oberamtmänner: Philipp Seldeneck 1470. Ge. von Dottenheim 1485. Wilh. von Crailsheim 1492. Sigmund von Ussigheim 1502. Ge. von Vellberg 1505, 1510, Wib: 3, 64. Zeisolf von Rosenberg 1511, 18. Phil. von Berlichingen 1524, 25, 27. Georg von Rein 1543. Anselm von Eltershofen 1556. Bernhard von Liebenstein 1559. Sebastian von Crailsheim 1572–98. Wolfg. von Crailsheim 1618–37. Joh. Ad. von Walderndorf 1649–55. Franz Rud. von Rosenbach 1655. Wilh. Heinr. von Enschringen 1664/66. Joh. Wilh. von Cronenberg 1671/72. Joh. Gust. von Soll 1674/76. Joh. von Walderndorf 1678/80. Joh. Fried. von Frankenstein 1694/1702. J. Phil. von Worsheim 1709/20. G. Joh. Phil. von Buseck 1723/25. (N.) Schenk von Schweinsberg 1725/26. Phil. Christ. Specht von Bubenheim 1754/57. Phil. Ant. Ign. von Greiffenklau 1773/76. Fr. Gottl. von Guttenberg 1796,1802.


Kirchliches. Jagstberg gehörte zur Pfarrei Mulfingen. Doch hatte es schon 1409 eine Kapelle W. F. 9, 193, in welcher der Frühmesser von Mulfingen den Gottesdienst zu halten hatte, bis die Frühmesse ganz nach Jagstberg verlegt wurde. Schon 1544 erscheint ein Pfarrer von Jagstberg, Matth. Schurmer, der Vikar im Neumünster zu Würzburg wurde St.A. (s. Ailringen). 1592 erhielt die Kirche einen Taufstein und ein Sacramentshäuschen (Jagst. Lagerb.). Bischof Julius sanctionirte die Verlegung der Frühmesse von Mulfingen nach Jagstberg und ernannte 1610 den ersten Pfarrer. 1610 beginnen auch die Kirchenbücher. Der Pfarrer von Jagstberg hatte am St. Leonhardsaltar in Mulfingen noch Messe zu lesen und das Frühmesserhaus dort zu unterhalten, bezog aber die Einkünfte der Frühmesse, zu welcher auch der Frühmeßbauer in Heimhausen gehörte. Bei der schwedischen Occupation wurde der Pfarrer verjagt, doch ließ G. Friedrich von Hohenlohe in Jagstberg den katholischen Gottesdienst bestehen, während er nach Amrichshausen einen evangel. Pfarrer setzte. Die Amrichshauser wurden angewiesen, wenn ihnen die Predigten des evang. Pfarrers nicht gefallen, den Gottesdienst in Jagstberg zu besuchen (Weik. Archiv). Mit der Reformation riß sich Seidelklingen von der Pfarrei Hohebach los und hielt sich nach Jagstberg. 1628 wurde auch Weldingsfelden nach Jagstberg eingepfarrt, als der Abt von Schönthal dort die Gegenreformation durchführte. 1618 wurde der Gottesacker erstmals benützt (K.B.), 1625 27. Juni vom Weihbischof Jodocus geweiht und am 29. die Kirche consecrirt.

Pfarrer: Math. Schurmer vor 1544 (Staatsarch.). Georg Hartmann v. Gommersdorf 1610–28. Bernh. Wurst 1629. Mich. Markart

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Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 589. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_589.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)