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Moßberg, sein Eigenthum zu Morsbach nach seinem Tod dem Sohn Wolfgang Eberhards von Stetten zu hinterlassen. Stett. Arch.

1666/69 werden wieder Güter zu Morsbach an Komburg von Stetten zu Lehen gegeben.

Nach einem Vertrag von 1685 sollten in Morsbach 2 Stettensche Erbschenken sein, in welchen alle Hochzeiten, Taufen und gemeinen Zechen abwechselnd gehalten werden mußten, aber nicht in Künzelsau; das Umgeld gehört den Herrn von Stetten.

1696 wohnt ein Stetten’scher Amtsvogt in Morsbach (Künz. Kirchenbuch).

1759–1781 war die Gemeinde in heftigem Zwist mit ihrem Grundherrn Karl August von Stetten und erhielt 1759 von Württemberg Einquartierung, 1781 aber wurde Karl August unter österreichische Vormundschaft gestellt, worauf die Einwohner gelinderes Regiment bekamen.

Im 18. Jahrhundert hatte die Familie Lösch in mehreren Generationen eine thätige Glockengießerei bei der Brücke.

Von besonderen Ereignissen ist zu nennen:

Ein Brand, der am Mittwoch nach Sebald 21. Aug. 1549 fast das ganze Dorf verzehrte. Künz. Dorfbuch.

1634 wurde Morsbach im September von den Kaiserlichen geplündert.

1634 am 9. November wurde Ludwig Casimir von Stetten, 78 Jahre alt, zu Morsbach von einem Kroaten erschossen, und am 11. Nov. zu Amrichshausen von Pfarrer Otto aus Nagelsberg beerdigt.

1686 im Juli entstand durch den Schuß nach einer Taube eine Feuersbrunst, welche das halbe Dorf verzehrte (Künz. Dorfbuch).

1731, 1739 und 1774 kam jedesmal am 4. Juli Hagelschlag, daher wird seit 1739 in Morsbach ein Hagelfeiertag gehalten.

1748 am 6. August entstand durch Wolkenbruch große Überschwemmung.

1789 am 30. Juli war große Überschwemmung, der Kocher riß ein Stück der Brücke fort.

1862 trat eine Typhusepidemie auf, welche 42 Menschenleben kostete.


33. Mulfingen,
Gemeinde II. Kl. mit 1026 Einw. a) Mulfingen, Pfarrdorf, mit Schafhaus, Haus, 941 Einw., wor. 20 Ev., Fil. von Hollenbach, und 3 Isr.; b) Bachmühle, 9 kath. Einw.; c) Ochsenthal, Weiler, 76 Einw., wor. 1 Ev., Fil. von Ettenhausen.

Im Osten des Bezirks an der Einmündung des Roggelshäuser Baches in die Jagst liegt der stattliche Marktflecken Mulfingen. Die Lage des Ortes ist eine der freundlichsten im

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_690.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)