Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau II 748.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Thalheim, ein Hof bei dem Roßwasen gegen Criesbach gelegen, war ursprünglich im Besitz Konrads von Neidenau, dann der Herren von Neuenstein. 1286 kaufte Schönthal den Hof, s. Ruwenthal. 1341 gehörte es Schrot v. Neuenstein, W. F. 1864 Nr. VIII. Zum Hof gehörte das Holz Masselterrein und eine Wiese, die Markbächin genannt, s. W. Vierteljahrshefte 1879, 287.


37. Nitzenhausen,
Gemeinde III. Klasse, mit 305 Einw. a) Nitzenhausen, Dorf, ev. Fil. von Buchenbach, 204 Einw., worunter 1 Kath., Fil. von Amrichshausen; b) Berndshausen, Weiler, 101 Einw., worunter 15 Kath.

Die seit 1820 bestehende Bezirksgemeinde Nitzenhausen umfaßt die beiden Orte Nitzenhausen und Berndshausen. Beide Orte liegen auf der Hochebene zwischen Kocher und Jagst und zwar auf der Neigung der Ebene gegen das Jagstthal. Eine herrliche Aussicht genießt man 1,5 km von Nitzenhausen vom hohen Ländlein an der Straße von Mäusdorf nach Nitzenhausen, einem von 10 Pappeln umgebenen freien Platz, in dessen Nähe der Deutschordensche Galgen stand, auf der einförmigen Hochebene eine erwünschte Abwechselung. Die ganze Odenwaldkette, die Löwensteiner, Waldenburger und Limpurger Berge bis zum Einkorn bilden vor dem Beschauer einen Kranz um die mit Dörfern besäete Ebene des Hohenloher Landes.

Nitzenhausen liegt dem Ostwind sehr zugänglich, gegen Westen und Norden etwas geschützt, in einem kleinen Thälchen, das gegen Buchenbach hin abfällt. Das Wasser des Baches versickert unterhalb des Dorfes plötzlich und fließt nur bei hohem Wasserstand im Bett des Baches weiter und überschwemmt dann die Wiesen unterhalb des Dorfes.

Mitten im Orte steht das einfach gebaute, ehmalige Amthaus des Deutschordenschen Amtsschultheißen, das 1806–1809 Sitz des württembergischen „Souveränitäts“-Oberamts Nitzenhausen war. Nach Auflösung des Oberamts kam das Amthaus in Privathände und wurde 1841 von der Gemeinde zum größeren Theil angekauft und zum Schulhaus eingerichtet, der andere Theil ist Privateigenthum. Das Schulhaus enthält im untern

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite B 37. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_II_748.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)