Seite:Beschreibung des Oberamts Kuenzelsau I 144.jpg

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schnell verbraucht; verhalbən vorhanden, verhenkert mit unvorhergesehenen Schwierigkeiten verbunden, wacker trinkən zuviel trinken; das schwäbische brav; zimpferlich zärtlich; fôschenakəd ganz nackt (Mulf.); unbedahmt – dr acker hat unbedahmt frucht – viel Frucht.

s is an dem nahe daran; – âschən Forderungen einziehen, auslickerən herausfinden, brauchən euphem. zaubern; feislən (feiselig) faul riechen, fenzlən geziert gehen, grubbən, grubberwet, z’samm grubbən kleine Arbeiten thun, Kleinigkeiten zusammen suchen; s happert es geht fehl; gatting machən etwas in Ordnung, zu Stande bringen, moddlən, es will se net moddlən lassən will nicht vorwärts gehen; a gmoddelts klâd geblümt, åraupən jemand die Meinung sagen (Mulf.); rumgâsterən, rausgâsterən umtreiben wie ein Geist, heraustreiben; s sengerlət schmeckt säuerlich, se schickən beeilen; schick dé, se verkummən, se verzefferən allmählig verschwinden; se verreirən (reirən herabfallen vom Obst: d’ birən reirən anfangən beginnen zu fallen) verschwinden, gestohlen werden vom gefallenen Obst; verrådən sensu bono mittheilen; des mittel is mr verrådən worrən.

i kâfs net deier frag nicht viel darnach, gebe nicht viel darauf. a godslə donən Gutes thun um Gotteslohn, um ein Verdienst bei Gott zu haben (pelagianische Redeweise bei Evang.). der mecht əm deifel s bett geht rückwärts. er fuədert nass trinkt gern (Kocherstett.) oder verderbt d âgən an de volle und leere glêser. dem how i də levitən gîchə (nicht gelesen). dem sam m’r iwers maul gfårən. wer se der gâs angenummən hot, muəss se â hüədən ein angefangenes Geschäft durchführen müssen. do is ka gleckes und ka battes, ka hintə’ und ka vorrən, des is net uff und net å, net gug und net gag. eintweder plumpts odder pflaschts, d. h. es is nicksch wiə mers mecht. Ähnl. der redt net gug und net gag, net uff und net å. des is an anners koura’ – das ist ein besserer Stoff. des[ER 1] is a rêchte frâ, diə liəss i mit gould einfassə, wenn se s klopfən vertråchən kend(ed) ein Lob mit Spott gemischt. Ähnl. wem man di net hett und də leffel und s brod, no miəsst mer d’ suppən trinkən. des wâs jetz widder neəmer wedder dr pfarr ond d’ kerchəlait d. h. jedermann. g’heiert is net kappəu ghandelt. I ben nor an jåhr z ball worrən könnte heute brauchen, was das nächste Jahr bringt. den sedd mer uff də seidreck bëlzən der ist nichts werth. mit dem kaun mer richelwend neischlågən, no frågt er ërschd, mo s bumbt hot ein dummer Mensch. der verkaft de ond du trinkschd no weingoff mîd ond werschs net inne – du wirst unversehens betrogen. der hot sein bündele klâ bei ananner für das schwäb. kleine Häfele laufen bald über. der schmâst am də prichel glei vor d’ fiess oder kummt glei mid dr seiglocka d. h. kummt am grouw. der hot am drêck ə rechtə åhrfeigə gëwən meint Großes gethan zu haben und ’s ist doch nichts. der dappt drein wiə dr blind nei d’ niss greift ungeschickt zu. der kâft dr katz də schmer å d. h. theurer. i gên uff Ewer-Ehgschwingən nach Utopien, wenn man nicht wissen lassen will, wohin (ëhgschwingən Abfall vom Hanf). Ettenhausen u. Umg. i verklåg de beim hëarschulzən leere Drohung. d’r gêiker is dr hëar schulz. du heschd de dunkelblåwe wål; der is ëwerål wuo a katz kembett helt

Errata

  1. S. 144 Z. 22 v. u. letztes Wort lies: des statt der. Siehe Berichtigungen und Ergänzungen, S. 904.
Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 144. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_144.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)