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1802 bekam Hohenlohe auch den würzburgischen Besitz in Künzelsau in Folge des Reichsdeputationshauptschlusses. (Bauer Coll.)

An sonstigen geistlichen Korporationen waren in K. begütert: 1. Schönthal, das dort auf 15 Morgen Weingülten bezog und einige Güter besaß, aber jedenfalls schon 1678 dieselben an Mainz verkauft hatte. (Bauer Coll.)

1429 hatte sich das Kloster mit den Heiligenpflegern wegen Weingülten auf 71/2 Morgen Weinberg, genannt der Münch in der Wegklinge, vertragen. St.A.

2. Gnadenthal, das seine Gülten in K. und Umgegend jedoch 1522 an die dortige Heiligenpflege gegen anderweitige Rechte vertauschte. W. F. 9, 64.

Den bedeutendsten Besitz hatten sich die Grafen von Hohenlohe erworben, denen zuletzt Künzelsau ganz zufallen sollte.

Die Grafen von Hohenlohe fanden wir oben zum erstenmal als besitzberechtigt in K. im Jahr 1328 (s. Regesten der Herren von Bartenau), da Kraft von Hohenlohe Antheil an Bartenau erworben hatte. 1330 belehnte Abt und Konvent zu Komburg Kraft von Hohenlohe mit einem Theil von Nagelsberg und Gütern in K. Hanselmann Repert. II, S. 227, nachdem lange über diese Güter gestritten worden war. Von Haller Patriziern hatte Hohenlohe im 14. Jahrhundert einiges erworben, 1328 von Eberhard Philipps 35 Schilling Gülten auf der untern Mühle, 1355 von Hermann Lechers Witwe die Kelter zu K. nebst Gütern zu Gailenkirchen, Velselsbach (Feßbach), Rüblingen, Kubach, Zell, Künzelsbach und Steinkirchen um 1026 Pfd. Heller. 1455 und 1475 hatten die Grafen in der Erbeinigung sich verpflichtet, keinen Juden auf ihrem Theil in K. aufzunehmen. In den 80er Jahren des 15. Jahrhunderts erkauften die Grafen Kraft VII. und Albrecht bedeutendere Theile von Künzelsau 1482 von Götz von Stetten, 1483/89 allen Besitz des Klosters Komburg (s. oben) um 6000 fl., sämmtlich würzburgisches Lehen, 1488 von Heinz Auwenmüller die zur Aumühle gehörigen Gülten und Rechte um 10 fl., 1514 Graf Albrecht das Schlößchen Bartenau von Kilian von Stetten und 1523 den Theil Zürchs von Stetten.

1549 erkaufte Graf Georg das Haus des Eustachius Göldlin zu K. um die bedeutende Summe von 500 fl.

1562 17. April beschwor Graf Ludw. Kasimir nach langer Weigerung den Burgfrieden und Ganerbenrezeß persönlich in die Hände Christophs von Stetten.

1583 erwarben seine Söhne Schutz und Schirm über die Kirche zu K. (aber nicht das Patronatrecht).

Empfohlene Zitierweise:
Julius Hartmann und Eduard Paulus der Jüngere: Beschreibung des Oberamts Künzelsau. Kohlhammer, Stuttgart 1883, Seite 287. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Beschreibung_des_Oberamts_Kuenzelsau_I_287.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)