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Landschaft.
Von Claude Lorrain.


Solch Paradies, dass holde Liebe lerne
Rinald, schuf einst mit einem Zauberschlag
Armida; und der nie in Fesseln lag,
Wie lag er hier in ihrem Arm so gerne!

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In zartem Dufte ruht die blaue Ferne

Und Riesenbäume schau’n auf niedern Hag,
Allüberall glänzt sonnigheller Tag,
Wie reines Licht auf einem sel’gen Sterne!

Melodisch rauscht der volle Silberbach,

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Und unter heimlich süssen Wonneklagen

Haucht Liebesseligkeit ein leises Ach!

Das sanfte Lüfte in die Ferne tragen.
Verweilet, Wandrer, auf des Lebens Flucht,
Hier wohnet Ruh’ und Friede, die ihr sucht!



Empfohlene Zitierweise:
Text von Julius Hübner: Bilder-Brevier der Dresdner Gallerie. Verlagsbuchhandlung von Rudolf Kuntze, Dresden 1857, 1859, Seite 219. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bilder-Brevier_der_Dresdner_Gallerie.pdf/236&oldid=- (Version vom 31.7.2018)