Daß di ’s Moisle beiß! Was ischt jetzt des für a saubere G’schicht! I werd auf die Prob geschtellt! Und ’s isch ganz finschter ringsom, wie in an Habersäckle. O du liebs Herrgöttle von Biberach, verlaß mi nit.
Jetzt kracht’s schon! – O, i armselige Schneiderseel’; jetzt kommt mei letzt’s Sterbschtündle!
Hat’s nit eig’schlage? Noi wärli nit! Aber was isch denn da? A Tischle, und auf dem Tischle a Tüchle, und auf dem Tüchle a Tellerle, und auf dem Tellerle die beschte Sache, und a Fläschle Wei und a hoimlichs Lichtle in der grausame Finschterniß! Noi, i muß sage, wenn der Zauberer solche Sache macht, da ischt er nit gar so arg fürchtig. Was wohl in dem Schüssele sei’ mag, und was des für a Weinle sei wird? I woiß nit, i spür auf oinmal a mörderisch Dürschtle und Hüngerle; mir is so appetitlich z’ Muth, wie em deutsche Schulbüble, wenn’s aus der Schul hoikomme thut! I moinet, i probir’s. Aber halt! Am End isch des die Prob! Hat er nit g’sagt, i muß a Prob beschtehe? So a Esse schteha sehe, und so a Weinle, und nix dergleiche thun; des wär schon a Pröble. Halt, Knöpfle, jetzt hoißt’s schlau sein! A hungerigs Schneiderle bleibe, oder a Krötle werde, des ischt jetzt die Frag! A Krötle ischt zwar a garschtigs Thierle, aber im Grund g’nomme hat’s es doch besser, als a hungerigs
Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 9. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/13&oldid=- (Version vom 31.7.2018)