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Bauremädle, und weil i a gschickts Schneiderle bin, han i mir aus mein Tornischter a paar Hemdle und a paar Tüchle zuma Röckle schnell z’sammageknaudelt, und bin jetzt da, als des sauberschte Bauremädle, was mer sehe ka. I wollt, i hätt a Spiegele, daß i mi selber anschaue könnt. O du pfiffiger Zaubermeischter! Di will i scho kriege. I hab’ deine Finte los, und kenn mi aus in deine Schlich. Für was han i des ganze Gschpräch belauscht, als daß i jetzt wois, um was sich die Gschicht handelt. Nit neugierig sei, des ischt die ganze Kunscht. Und die Freud, wenn i dem Förschter sei Hänsle wiederbring! Mir soll koin Pröble zu schwer werde, i halt’s aus als a tapfers Mädle, die gar nit woiß, was Neugierd ischt.

(Die Fee wiederholt hinter der Scene ihren Gesang.)

Horch! was isch jetzt des wieder? Die kann a mal schö singe. Des isch die Fee, richtig, die den Zauberer nit leide ka! Mit dera möcht’ i glei a Wörtle reda, damit i woiß, ob mer in meiner Kleidung den Schneider no raus kennt. Des is gscheit, sie geht da grad na, auf mi zu. Wart, jetzt mach’ i mi recht niedli.

(Thut, als suche er Erdbeeren im Wald.)


Vierte Scene.
Knöpfle und Fee.
(Wie die Fee den Knöpfle erblickt, bleibt sie stehen und hält im Singen ein.)
Fee.

Was seh’ ich? Wiederum ein Menschenkind,
Ein Mädchen, das sich hier im Wald verirrt!

(Freundlich.)
Was suchst Du, Kleine – hier im tiefen Wald?

Empfohlene Zitierweise:
Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 23. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/27&oldid=- (Version vom 31.7.2018)