Quack quick, quack quack, quack quick, quack quack! |
Ja, meine lieben Leutchen! Das ist kein Spaß, so als Frosch den lieben langen Tag im Sumpf und Gras herumzusitzen und quacken und Schnacken und Fliegen fangen. Was war ich einst für ein talentvoller Knabe! Ich mein’, ich seh’ mich noch im Spiegel, der in der Kammer meines lieben Vaters in der Ecke hing. Hinter dem Spiegel drohte die Ruthe hervor, aber ich schaute doch gern hinein und bewunderte mich in meinem blonden Locken und meinen großen Stiefeln und meinen ersten langen Hosen. O, das war ein Stolz und eine Freude! Mein gutes Mütterlein – Gott hab’ sie selig! – hat zwar oft mich gewarnt und mir zugerufen: „Eitler Hans, geh’ weg vom Spiegel und schau in dein Buch,“ aber ich gefiel mir gar zu gut und folgte nicht, bis ich den Vater kommen hörte, den guten strengen Vater, der jetzt um seinen Hans trauern und weinen wird, weil er nimmer heim kam. O, wie war’s daheim so schön in der behaglichen Stube bei meinem guten Vater! Und jetzt ein Frosch sein und nimmer heim dürfen und nimmer heim finden! – Aber es ist die gerechte Strafe für meine Eitelkeit, und darum will ich’s tragen mit Geduld; vielleicht wird’s doch einmal wieder anders und ich darf wieder heim zu meinem guten Vater. Aber still! da kommt wer. Schnell in’s Gebüsch! wer weiß, es ist vielleicht ein böser Bube, der mich mit einem Steinwurf tödten könnt’, oder ein
Franz Bonn: Der verzauberte Frosch. Breitkopf und Härtel, Leipzig [ca. 1875], Seite 4. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Bonn_Der_verzauberte_Frosch.djvu/8&oldid=- (Version vom 31.7.2018)