Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze III: Meliore und Apone | |
|
Und es krönet Gottes Mutter
Schon Meliore mit dem Kranze,
175
Und Biondettens Lied verstummet,Bitter weinet Rosablanke.
Ihr zum Herzen hingedrungen
Sind die Fluten des Gesanges,
Ihr im Busen ist entsprungen
180
Eine Quelle des Verlangens.
Und der Tränen Flut wird suchen
Stets die Fluten des Gesanges,
Bis sie einst durch Gottes Wunder
Selig ineinander fallen.
185
Doch nun eilet mit den BlumenNach dem Kloster Rosablanke,
Weil von Schülern dicht umrungen
Apo sich der Linde nahet.
Er mag gern mit seinem Zuge
190
Durch Biondettens Straße prangen,Und sie bei dem nahen Turme,
Wo er hauset, stolz entlassen.
Ernsthaft mit gezognem Hute
Folgt die Schar dem finstern Manne;
195
Vom Altare springt herunterSchnell Meliore, ihn erwartend.
Nahet nach demütgem Gruße
Ruhig dann dem finstern Manne.
„Daß ich heut versäumt die Schule“ –
200
Spricht er – „muß ich leider klagen.
Ungeduldig, ohne Ruhe,
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 32. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_032.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)