Seite:Brentano Romanzen vom Rosenkranz 099.jpg

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

Und den Schwanz von einem Fuchse
Aus dem Kasten an dem Boden.

205
Und den Wetterhahn, der funkelnd

Stehet auf des Turmes Knopfe,
Nimmt er, greifend durch die Luke,
Setzt ihn zu dem goldnen Korne.

Peitschet dann den Schwefelkuchen

210
Mit dem Fuchsschwanz aller Orten,

Und es springen helle Funken
In das Glas zum goldnen Korne.

„Simson,“ spricht er, „deine Wunder
Hab ich kürzer mir geordnet;

215
Mir auch muß vom Schwanz des Fuchses

Der Philister Korn auflodern!

Ja, Geselle, werde munter!“
Spricht zum Hahne dann Apone,
„Beug den Schnabel zu dem Futter,

220
Wartest du, daß ich dich stopfe?


Der du in den Blitzen fußest,
Der du krähest in dem Donner,
Der du in der Sonne funkelst
Und die Flügel schlägst im Monde,

225
Wettermacher, armer Schlucker,

Du bestehst auf deinem Kopfe?
Wart, ich will dich lehren schlucken,
Daß dich Feuer reißt im Kropfe!“

Und er schlägt den Hahn mit Ruten,

230
Bis der Kamm ihm schwillt im Zorne,

Hetzet ihn mit seinem Hunde,
Und nun neigt er mit dem Kopfe,

Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 99. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_099.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)