Seite:Brentano Romanzen vom Rosenkranz 118.jpg

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Er war eine der Naturen,
Die im Zentrum aller Sonnen

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Feuer tragen in dem Blute,

Das sich in sich selbst vertrocknet.

Seine Asche untersuchen
Wollen wir am nächsten Morgen,
Daß er uns belehrend, nutze,

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Auch noch hilfreich in dem Tode!“


Da enthüllten von dem Tuche
Sie die Urne; eine Wolke
Schoß heraus, ganz dick und dunkel,
Die rings durch die Stube rollte.

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Sie drang auf mit solchem Schwunge,

Daß der Schüler stürzt zu Boden,
Und die Treppentüre suchend
Alle übernander stoßen.

Wunderliche Zerrfiguren

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Bildete die wilde Wolke,

Flog dann summend, eine Hummel,
In den schwarzen Bart Apones.

Da er sie zu jagen suchte,
Wuchs sie, ihm zu großem Zorne,

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Aus dem Bart als Bart herunter

Und flocht sich zu einem Zopfe.

Apo fängt nun an zu fluchen,
Und ein hohles Lachen kollert
Um ihn her. Nichts mehr zu suchen

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Hatten die Studenten oben.


Und die Treppe schier kopfunter
Schossen sie hinab von oben,

Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 118. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_118.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)