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So erklär die dunklen Punkte
Gleich jetzt deines Horoskopes.

865
Wer war deine erste Mutter?

Wer hat dich zuletzt geboren?
Wie steht es mit jenem Buche?
Was bedeut der Haß der Rosen?

Was hast du mit einem Brunnen,

870
Welchen Kinder klein bewohnen?“

Nun spricht aus dem Hundeknurren
Zu dem Herrn der schlaue Moles:

„Ich weiß nichts von jenem Brunnen
Und auch nichts von jenen Rosen,

875
Sie sind mir wie dir so dunkel,

Auch die Stiftung jenes Klosters.

Denn es gibt gar manche Wunder,
Die mir ewig sind verschlossen:
Aber ganz auf andre Spuren

880
Hab ich suchend mich geworfen!


Wenn Biondetten du errungen,[1]
Wenn getötet du Meliore,
Wenn ohn Abendmahls Genusse
Starb das Weib des Jacopone,

885
Wenn verzweifelt, ohne Buße,

Starb der Fackelgießer Kosme,
Und wenn stürzt in schwere Schulden
Seine jungfräuliche Tochter,

Und in Raserei zugrunde

890
Geht der Bruder Jacopones,

Pietro, der die schönen Blumen
Ziehet vor dem römschen Tore:

Anmerkungen des Herausgebers

  1. [400] Hier zählt Moles alles auf, was geeignet ist, die durch die drei Rosen prophezeite Genugtuung zu verhindern: die durch ihn und Apo betriebene Häufung dieser Hindernisse bilden weiterhin den Hauptinhalt der Romanzen.
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 121. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_121.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)