Seite:Brentano Romanzen vom Rosenkranz 276.jpg

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Weh! es walten böse Künste,[1]
Laut die frühen Hähne krähen;

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Kehrt, ihr Geister, aus dem Dienste,

Denn der Tag will auferstehen!

Und Meliore kömmt zu Sinnen.
Licht und Lied und Lieb entschweben,
Mächtig fühlt er sich von hinnen

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Auf die öde Straße heben.


Kühl umwehn ihn Morgenwinde,
Wunderbar ist ihm geschehen,
Denn er kann noch ihre Binde
Auf der frischen Wunde sehen.

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Und die nahe Glocke klinget,

Und er hört die ersten Messen:
Bete, bete, nie gelinget,
Die Geliebte zu vergessen!

Anmerkungen des Herausgebers

  1. [403] Hier beginnt Apos Zauber (Romanze 18), der sie zu ihm zieht, zu wirken.
Empfohlene Zitierweise:
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 276. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_276.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)