Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle Romanze XVIII: Biondetta ersticht sich | |
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Du gewinnst die beste Nummer,
Eine Braut wirst du im Schlummer,
Hochzeit, Hochzeit, hohe Zeit!
Mondschein deckt dein Bettlein breit,
Tu dich zu dem Bräutgam ducken,
Wenn die Wichtlein Jubel rufend
Brechen, durch die Ritzen gucken
Und zum Schlüsselloch einschlupfen:
Wenn sie an der Decke zupfen,
Strecke nur heraus kein Bein!
Vor der Kröt auf hohem Stuhle
Singen Frosch und Unk im Pfuhle,
Eine heilge Judenschule.
Und der Irrwisch hüpft betrunken,
Brünstig glühn Johannisfunken,
Wo jüngst fiel ein Jungfräulein,
Als ihr Buhl ihr stellt ein Bein
Und ihr Kränzlein ohn Vermuten
Der im Acker eingetruhet
Blank zu ihren Füßen ruhet.
Heim trug sie den Schatz zur Stunde,
Schwerer war noch viele Pfunde
Schlaf, mein Püppchen, schlafe ein!“
Also hat das Weib gesungen
Clemens Brentano: Romanzen vom Rosenkranz. Hrsg. von Alphons Maria von Steinle. Trier: Petrus-Verlag G.m.b.H., 1912, Seite 329. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Brentano_Romanzen_vom_Rosenkranz_329.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)