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Im Jahr 1754 setzte Herr Quantz seinen Lebenslauf in deutscher Sprache auf, welchen Herr Marpurg in das dritte Stück des ersten Bandes seiner historisch-kritischen Beyträge zur Aufnahme der Musik eingerückt hat; und weil in demselben verschiedene Umstände vorkommen, welche sowohl die Musik überhaupt, als ihn angehen: so will ich meinen Lesern keine Entschuldigung darüber sagen, daß ich einen Auszug daraus mache und mit solchen Nachrichten verbinde, die ich aus des Verfassers eignen Munde vernommen habe.

Johann Joachim Quantz, ward 1697 in Oberscheden, einem hanövrischen, zwischen Göttingen und Minden gelegenem Dorfe, gebohren. Sein Vater, ein Hufschmidt, ließ ihm ehe er noch neun Jahr alt war, mit dem Hammer zum Ambos treten; dies muß ihm sehr früh Gelegenheit gegeben haben, das berühmte pythagorische Experiment zu machen, dessen Jamblicus, de vit. Pythag. und alle musikalische Schriftsteller des Alterthums erwähnen. In der That war das Gehör unsers Ardalus[1] schon durch die kleinen Landreisen gebildet, die er mit seinem Bruder auf die Dörfer zu thun pflegte, als er kaum acht Jahr alt war, und denselben bey den Freudenfesten

Anmerkungen

  1. Ardalus war ein Sohn des Vulkans und der Aglaia, einer der Grazien, und der Erfinder der Pfeiffe Tibia genannt.