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Denn ein so günstiges Vorurtheil er auch für die zunftmässige Kunstpfeifferprofession bis dahin gehabt haben mochte: so fing er doch nunmehro an, es für möglich zu halten, daß man ihn bereden könnte, wenigstens das Tanzspielen an den Nagel zu hängen, so lustig es auch auf Hochzeiten dabey hergehen möchte.

Nichts destoweniger versah er hier seine Gesellendienste noch immerfort, bis im folgenden Jahr die Mutter des Königs starb, und er wegen der Landtrauer abermal den Wanderstab ergreifen mußte, und durch Schlesien, Mähren und Oesterreich von einem Orte zum andern auf die Kunst bis nach Wien reisete. Im October eben dieses Jahrs 1717 kam er über Prag wieder nach Dresden; und er meynte, wenn er ja auf dieser Reise etwas gelernt habe, so sey es bloß in der praktischen Geographie gewesen.

Kurz nach seiner Zurückkunft fiel das Jubelfest der Reformation durch D. Luther ein, und Quantz bekam in der Kirche etwas concertirendes auf der Trompete zu blasen, welches der Kapellmeister Schmidt anhörte, und dadurch bewogen ward, ihm das Anerbieten zu thun: er wolle es bey dem Könige dahin bringen, daß er ihn nach Trompetergebrauche ordentlich lehren liesse, damit er hernach in königliche Dienste, als Hoftrompeter, aufgenommen werden könnte. Quantz aber, so herzlich