Seite:Burney - Tagebuch einer musikalischen Reise 3. Bd 1773.pdf/257

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da er mir ein Solo von seiner eignen Arbeit vorspielte. Er war ein Scholar von Geminiani, und er hat sowohl im Spielen als Setzen vieles von dem Style dieses grossen Meisters der Harmonie. Seine Tochter hat eine schöne Stimme, und singt mit viel Geschmack und Ausdruck. Seinen Sohn hat er beym Herrn Honaür, zu Paris gethan gehabt. Ausser dieser Einzigen, waren die übrigen Entdeckungen, die ich in dieser grossen und volkreichen Stadt machen konnte, daß für die Musik hier weiter nichts zu entdecken ist. Allein diese Art von negativer Kenntniß hat auch ihren Nutzen, denn sie stillt die Neugierde, und stellt einen gegen den Vorwurf sicher, den man sich selbst machen könnte, als habe man Etwas versäumt.

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Hier endigt sich meine zwote Reise. Was Deutschland betrift, wenn ich an verschiedene Oerter unmöglich habe gelangen können, die sonst wohl ein Recht auf meine Aufmerksamkeit gehabt hätten, oder wenn ich an andern eines oder des andern geschickten Tonkünstlers nicht erwähnt habe: so hoffe ich, wird man bedenken, daß ich auf das Leben eines Patriarchen hätte müssen rechnen können, um eine jede Provinz, jeden Hof oder jede Stadt dieses weitläuftigen Reichs zu besuchen, und an jedem Orte so lange mich aufzuhalten, bis