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Topf,

Sinnbild der Creatur, die der Schöpfer aus Erde gemacht hat. „Soll der Topf sagen: der Töpfer kennt mich nicht?“ Jes. 29, 16. Vgl. auch Jes. 45, 9. 64, 8. und Jer. 18, 6. — Der zerbrochene Topf bezeichnet ein Volk, das Gott wieder vertilgt, weil es seines Berufes sich unwerth erwiesen. Jeremias 19, 11. — In der Legende trägt St. Comgallus Milch in einem Topf ohne Boden und wird St. Agatha auf scharfen Topfscherben gewälzt. Drei christliche Jungfrauen, St. Agapa, Chionia und Irene, wurden dem üppigen Dulcidius durch ein Wunder entrückt, und er umarmte statt ihrer nur Töpfe, was die Nonne Roswitha als geistliches Schauspiel behandelte, 3. April. Patron der Töpfer ist St. Goar, Patroninnen die heilige Justa und Ruffina, Töpferinnen, die ihre Töpfe nicht zum Dienst der Venus hergeben wollten und deshalb den Martyrertod erlitten, 19. Juli.


Transfiguration.

Dieselbe hat für das Leiden des Herrn die Bedeutung, wie die Taufe für sein Wirken; es ist nämlich die von Gott in einer Verklärung empfangene Weihe zum Leiden und Sterben (Herder, zur Theologie XVI. 232.). Das alttestamentalische Vorbild dazu ist die Verklärung des Moses auf dem Sinai, als er das Gesetz des Herrn empfing und sein Angesicht leuchtete (2. B. Mos. 24.). Die Wiederholung der Scene ist aber hier um so erhabener, als Jesus hier nicht wie Moses ein Gesetz blos empfängt, um es Andern mitzutheilen, sondern als er das Gesetz an sich selbst vollstrecken lassen will, an sich allein zur Sühne für Alle.

Die Evangelien erzählen: Jesus habe nur drei Jünger mit sich genommen, den Petrus, den alten Jacobus und den jungen Johannes, und sey mit ihnen auf einen hohen Berg gegangen. Die Kirchenväter nehmen an, dieser Berg sey

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Wolfgang Menzel: Christliche Symbolik. Zweiter Theil. G. Joseph Manz, Regensburg 1854, Seite 504. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Christliche_Symbolik_(Menzel)_II_504.jpg&oldid=- (Version vom 1.4.2023)