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Seite:Conradus Pfettisheims Gedicht über die Burgunderkriege.djvu/016

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Ein legat[1] wasß ouch stets do by,
Der reyt zuo beyden heren,
Vnd war Er kam, do waß er fry,

130
Den friden wolt er meren.


Zuom letzten do begert er tag,
Her karle von burgunde,
Es ward gemacht ein übertrag[2],
Das er do solt von / stunde

135
Wychen bald vß dem leger sin

Vnd die von nüsß nicht irret.
Es brocht im schand vnd grosse pin,
Sin hertz das was gemirret[3].

Den nutz, den er geschaffet hat

140
Vor nüsß, der was gar clein,

Die frummen lüt all in der stat
Her frowtent sich gemeine.

Die wyl er lag vor nüsß jm her
Vnd wychen muost mit schanden,

145
Do czoch der bunt in grosser er

In ober burgundschen landen.

Zuom Ersten was es Ellekurt,
Belag man hart mit schiessen,
Do kam man vff ein rechte furt

150
Mitt lantzen vnd mit spiessen.

 
Vff einen sontag[4] es beschach,
Die fyend die koment stille,
Zwey tusent[5] mann / man do erstach,
Es was nicht gar ir wille.

155
Die büchsen ruckt man zuo dem sloß

By Ellekurt an graben,
Man schoß so fast, das es verdroß
Jo die burgundschen knaben.


  1. Alexander von Forli. Schilling I, 206.
  2. = Vertrag.
  3. mirren = mit bitterer Myrrhe versehen, voll Bitterkeit.
  4. 13. November.
  5. Schilling I, 183.