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370.

1318. December 31. Nürnberg. König Ludwig belehnt den Fürsten Bernhard II von Anhalt mit dessen Reichslehen, namentlich auch mit Allem, was sein verstorbener Vetter Otto II von Anhalt vom Reiche zu Lehen gehabt hat.

Wir Ludowich von Gots gnaden romischer chunich, ze allen zeiten merer des riches, tůn chůnt allen den, die disen brief ansehent oder hoerent lesen, daz wir Bernharden von Anhalt und von Aschersleib, unserm lieben fuersten, rechte und redelich verlihen haben und verleihen an disem gegenwertigen briefe allez daz, daz er von uns und dem romischen ryche důrch rechte ze lehen haben sol, ez sein vanlehen oder anderin. Wir verlihen im auch allez daz, daz grafe Otte von Anhalt selige, sein vetter, von dem riche gehabt hat ze lehen. Wir vristen in auch von unsen besundern gnaden und mit gůtem willen, untz er ze uns an allez geverde chůmen sicherlich mach und seine lehen leiplich von uns enphahe. Darueber ze urchuend geben wir im disen brief mit unserm kuniclichem insigel besigelt.

Der ist gegeben zů Nuremberch, an dem nehesten sůntag nach des heiligen Cristes tach, do man zalt van Cristes gebuert dreictzehenhůndert iar in dem achtzehendem iare, in dem vierden iare unsers ryches.

Aus dem Original im Haus- und Staatsarchive zu Zerbst, mit dem an rothen und gelben Seidenfäden hängenden prachtvoll erhaltenen Majestätssiegel des Ausstellers.



371.

1318 (1328). Ritter Ulrich von Sangerhausen giebt seine Einwilligung zu der Schenkung des Patronatsrechtes in Vockerode an das Kloster Ilfeld seitens des Fürsten Otto II von Ascharien.

Dominus Ulricus miles de Sangerhusen anno Domini mocccoxxviijo recognoscit consensisse donationi facte per dominum Ottonem principem Ascharie de iure patronatus ecclesie in Vockenrode dominis abbati et conventui in Ilvelt1 pro tempore, quo castrum Ebersberg pro certa pecunie quantitate habuit pro pignore.

Aus dem Bruchstücke eines alten Repertoriums der Traditionen des Klosters Ilfeld (s. XV) im gräfl. Stolbergischen Archive zu Stolberg. - 1. Vergl. no. 272. - Das Jahr in dem Urkundenauszuge ist wohl ein Schreibfehler statt mo.ccco.xviijo, in welchem die Schenkung auch durch den Erzbischof Petrus von Mainz (s. no. 359) und durch den Fürsten Bernhard II (s. no 363) bestätigt ward. 1326 waren die Grafen von Stolberg bereits im Besitze der Ebersburg und sind dann unbeirrt darin geblieben.


Empfohlene Zitierweise:
Otto von Heinemann (Hrsg.): Codex diplomaticus Anhaltinus. Band 3., Dessau: Emil Barth, 1877, Seite 242. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_CDA_3_242.jpg&oldid=- (Version vom 31.7.2018)