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Iez, denkt er, hani hochi Zit,
Gottlob und Dank, ’s isch nümme wit.

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     Und sichtder[WS 1], wiener nöcher chunnt,

umstrahlt sie au si Gsichtli rund.
Drum stoht si Muetter vorem Hus:
„Chumm, weidli chumm, du chleini Muus!“
Jez sinkt er freudig niederwärts –

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jez ischs em wohl am Muetterherz.


     Schlof wohl, du schöner Obestern!
’s isch wohr, mer hen di alli gern.
Er luegt in d’Welt so lieb und guet,
und bschaut en eis mit schwerem Mueth,

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und isch me müed, und het e Schmerz,

mit stillem Frieden füllt er’s Herz.

     Die anderen im Strahleg’wand,
he, frili io, sin au scharmant.
O lueg, wie’s flimmert wit und breit

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in Lieb und Freud und Einigkeit!

’s macht kein em andre ’s Lebe schwer;
wenns doch donieden au so wär!

Anmerkungen (Wikisource)

  1. Vorlage: sichtber
Empfohlene Zitierweise:
Johann Peter Hebel: J. P. Hebels sämmtliche Werke: Band 2. Chr. Fr. Müller’sche Hofbuchhandlung, Karlsruhe 1834, Seite 81. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:DE_Hebel_Werke_1834_2_081.png&oldid=- (Version vom 31.7.2018)