Seite:Das Auge des Brahma.pdf/34

aus Wikisource, der freien Quellensammlung
Fertig. Dieser Text wurde zweimal anhand der Quelle korrekturgelesen. Die Schreibweise folgt dem Originaltext.

heftiger Regenguß einsetzte, der sicherlich alle Spuren verwischt hat, und außerdem die undurchdringlichen, von breiten Sumpf- und Moorflächen unterbrochenen Dschungeln, die Brolawana wie ein Gürtel umgeben, selbst für zahlreiche Elefantenherden kaum auffindbare Schlupfwinkel bieten. Wer weiß, ob wir Mankassa je wiedersehen. Denn bisher sind, wie gesagt, alle Nachforschungen ohne Erfolg geblieben.“

„Hoffen wir das Beste!“ suchte ich van Straaten zu trösten, dem ja auch viel an der recht baldigen Wiedererlangung des kostbaren Tieres liegen mußte. Da ich des liebenswürdigen Holländers kostbare Zeit nicht länger in Anspruch nehmen mochte, verabschiedete ich mich nunmehr, nachdem ich ihm noch meinen Dank für den interessanten Vortrag ausgesprochen hatte.

Als ich dann wenige Minuten später das in der Hauptstraße gelegene erste Hotel der Stadt betrat, um dort einen Imbiß einzunehmen, begegnete ich in der Vorhalle einem in einen weißen Leinenanzug gekleideten Europäer, den ich an seinen breiten Bartkoteletten und dem länglichen, hageren Gesicht sofort als den Vertreter der Londoner Firma Wilson & Co. wiedererkannte, die ja nach der Angabe van Straatens unsere schlimmste Konkurrentin bei der Erlangung des Zuschlages für den neuen Bahnbau war. Ich hatte diesen Herrn Housfield einmal flüchtig in Kalkutta kennengelernt. Trotzdem schritten wir jetzt ohne Gruß aneinander vorüber. Dieser lange, dürre Engländer, um dessen Lippen stets ein so überlegenes Lächeln spielte, war mir

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 33. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/34&oldid=- (Version vom 30.6.2018)