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dem Elefanten-Tempel auf, um mit ihm das Notwendige über die nunmehr vorzunehmenden Schritte zu bereden. Geringe Bruchstücke dieses Gesprächs hatte ich in jener Nische der großen Mittelhalle verborgen erlauscht.

Es konnte keinem Zweifel unterliegen, daß den Gaunern ihr Plan ohne mein Dazwischenkommen auch wirklich geglückt wäre. Niemand würde Verdacht geschöpft haben, wenn Housfield am nächsten Tage stolz dem Radscha die Nachricht überbrächt hätte, der heilige, weiße Elefant sei von ihm auf einem Jagdzuge in der Umgegend entdeckt und vorläufig in einem Gehöft untergebracht worden. So hatte der mit allen Hunden gehetzte Engländer sich den Ausgang dieser gewinnreichen Entführung zurechtgelegt. Und ebenso sicher war es, daß der Fürst in seiner Freude ihm dann nicht nur die Belohnung ausgezahlt, sondern auch der von Housfield vertretenen Firma Wilson & Co. den wichtigen Bahnbau übertragen haben würde.

Nun kam es allerdings anders, ganz anders. Housfield wurde ebenso wie das von ihm verführte Brüderpaar kurzerhand in Haft genommen. Bei dem Verhör vor dem zuständigen englischen Richter gab er mit größter Frechheit alles zu und erklärte auch, es sei ihm bei diesem Streich nicht so sehr um die Belohnung als vielmehr um den Abschluß des Riesengeschäftes für seine Firma zu tun gewesen.

Leider gelang es Sing-Lana schon am nächsten Tage, aus der Zelle des bereits recht baufälligen Gefängnisses auszubrechen und – wenigstens vorläufig

Empfohlene Zitierweise:
Walther Kabel: Das Auge des Brahma. Leipziger Kriminalbücherverlag, Werner Dietsch Verlag, Leipzig 1919, Seite 41. Digitale Volltext-Ausgabe bei Wikisource, URL: https://de.wikisource.org/w/index.php?title=Seite:Das_Auge_des_Brahma.pdf/42&oldid=- (Version vom 30.6.2018)